Lernen mit Herz, Kopf und Hand

Erasmus-Gymnasium initiierte Projekt „Teamarbeit in der Schule“

Lütten Klein „So sollte Unterricht immer laufen“, schwärmt der zwölfjährige Tom Schwelp. Als Sechstklässler des Erasmus-Gymnasiums kommt er in den Genuss, an einem ganz neuen Projekt teilnehmen zu können. „Ziel ist es, als Lehrerteam gemeinsam einen kreativen, abwechslungsreichen Unterricht zu gestalten, der für die Schüler interessant ist“, erklärt Gert Mengel. Der Religions- und Geschichtslehrer trägt die Verantwortung für das Projekt „Teamarbeit in der Schule“ (TaS).

   Start war im September für die Klassenstufen sechs und neun. Neben Mengel sind fünf weitere Lehrer und eine Schulsozialarbeiterin mit im Boot. „Wir können uns durch das Projekt den Bedürfnissen der Schüler viel besser anpassen“, sagt der Koordinator. Gearbeitet wird fächerübergreifend und projektorientiert. Der 45-Minuten-Takt für den Unterricht wird dazu aufgelöst, die Pausen können sich die Jugendlichen selbst einteilen. Zwei Lehrer betreuen eine Gruppe. „Stärkere und Schwächere werden individuell gefördert“, erzählt Mengel.

   Die Sechstklässler befassen sich zurzeit mit dem Thema Ägypten, das in Geografie, Informatik, Geschichte, Religion und Philosophie behandelt wird. „Wir wollen damit das komplette Denken der Schüler anregen, sie lernen sozusagen mit Kopf, Herz und Hand“, erklärt Mengel. Mit dem Bauen von Modellen, zum Beispiel von der Nil-Region, sollen die motorischen Fähigkeiten gefördert werden. TaS soll auch die Sozialkompetenz der Mädchen und Jungen stärken: mit anderen gemeinsam arbeiten und lernen, sich an vereinbarte Regeln halten, solidarisch und tolerant handeln. Mengel konstatiert: „Die Vorbereitung ist intensiver, das Ergebnis effektiver.“

   Zustimmung bekommt er von den Schülern. Elisa Dreiszas (11) erzählt: „Ich finde es gut, dass wir uns die Pausen selbst einteilen dürfen und danach gleich weiter arbeiten können.“ Tom Schwelp weiß: „So kann man viel besser lernen.“

JENNY KATZ

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Franziska Schmidt (11, l.) und Julia Uplegger bastelten ein Modell von der Nil-Region.

Foto: Jenny Katz

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